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monitoring
& regulierung
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STECHMÜCKEN
Stechmücken als vektoren
Stechmücken stellen die wichtigste medizinisch relevante Gruppe der Insekten dar. Als Überträger der Malaria oder einer Reihe von Arbo-Viren (arthropod-borne-viruses) stellen v. a. tropische und subtrop-ische, aber auch einige in Mittel-europa vorkommende Arten ein potentielles gesundheitliches Risiko dar. Dazu zählen auch invasive Arten, die aus Asien nach Europa einge-schleppt wurden und eine höhere Vektorkapazität aufweisen. Darüber
Bild oben: Einsatz von CO2-Fallen des Typs Sentinel zum Fang blutsaugender Imagines der O. Diptera
hinaus sind Stechmücken lästige Blut-sauger und viele Arten, v. a. jene der Gattung Aedes parasitieren an Säuge-tieren, einschließlich des Menschen.
Eutaxa bietet seit Jahren ein umfassendes Monitoring aquatischer Stadien und adulter Stechmücken an, einschließlich der Erarbeitung von Strategien zu deren Regulierung mit biologischen Mitteln. Wir verzichten bewusst auf den Einsatz chemischer Substanzen oder auf eine bakterielle Bekämpfung um etwaige negative Auswirkungen auf andere Insektenarten zu vermeiden.
Monitoring
Durch die Kombination verschiedener Sammeltechniken, wie CO2-Fallen zum Fang adulter Stadien, Netzfänge zur Erfassung des Artenspektrums und Emergenztrichterfallen als quantitative Sammelmethode lassen sich Diversität und Häufigkeit von Stechmücken gut dokumentieren.
zyklen-rekonstruktion
Aus den gewonnenen Daten lassen sich die Generationszyklen der relevanten Arten rekonstruieren (sh. obere Grafik) und Sinnhaftigkeit, Zeitpunkt und Intensität etwaiger Regulierungsmaß-nahmen besser abschätzen.
quantitive erfassung
Untersuchungen über die Populationsgröße von Stech-mücken sind schwierig, da CO2-Fallen als qualitative Methode eingesetzt werden, und Netz-fänge von Larven keine Daten pro Flächeneinheit liefern. Aus diesem Grund beschränken wir Netzfänge nur auf kleine Biotope und verwenden bei größeren Gewässern schwim-mende Emergenztrichterfallen mit 1 m² Grundfläche, mit denen schlüpfende Mücken in Plexi-glas-Kopfdosen gefangen werden (linkes Bild).
Bild oben: Exposition von drei Emergenztrichterfallen in einer überschwemmten Wiese im nördlichen Waldviertel für qualitative und quantitative Untersuchungen von Stechmücken-Populationen.
In den Kopfdosen der Trichter-fallen fangen sich nicht nur die schlüpfenden Imagines der Stechmücken, obwohl diese meist den Hauptanteil der Fänge stellen, sondern als Beifang auch zahlreiche Arten aus anderen Insektengruppen, die z. B. im Rahmen von Diplomarbeiten oder Dissertationen ausgewertet werden können. Die Proben liefern zudem wertvolle Erkennt-nisse wie sich Regulierungs-maßnahmen von Stechmücken, z. B. bei einer Bekämpfung mit Bacillus thuringensis, auf andere Insektengruppen (z. B. Zuck-mücken) auswirken.
auswertung der proben
Die Fänge werden im Labor ausgewertet und sowohl aquatische wie auch terrestrische Stadien bis auf Artniveau bestimmt. Das Unternehmen arbeitet seit vielen Jahren mit der feintaxonomischen Bearbeitung aquatischer Dipteren, u. a. auch mit der Bestimmung von Culiciden. 2005 erschien die erste Ausgabe des elektronischen Bestimmungsschlüssels zur Identifikation von Larven, Puppen und männlichen Imagines mittel- und westeuropäischer Arten; 2023 folgte eine aktualisierte Fassung. Die Einbeziehung weiblicher Imagines in einer späteren Auflage ist in Planung.
Regulierung
Das Unternehmen bietet Konzepte für die Kontrolle von Stechmücken-Populationen, meist in Form einer Bestandsregulierung durch natürliche Fressfeinde. Der Einsatz von BTI (Bacillus thuringensis i.) kann punktuell erfolgen, speziell in Kleingewässern mit kurzer Verweildauer, in denen sich Larven aufgrund der Absenz von Fressfeinden gut und massenhaft entwickeln. Das Aussetzen von Fischen zur Bekämpfung der Mückenlarven empfiehlt sich nur in Gewässern ohne relevante Amphibienvorkommen. Mosquito-Kärpflinge (Gambusia holbrooki) für den saisonalen Einsatz in Gartenteichen werden in der Aquarienanlage des Unternehmens gehalten (Kapitel Forschung & Entwicklung).